Chartreuse
Voiron
Chartreuse ist kein Likör. Es ist ein Mythos – grün, geheimnisvoll, kräutrig wie ein Gebet und stärker als man glaubt. Seit über 400 Jahren destillieren die Kartäuser-Mönche dieses Elixier – und bis heute weiß niemand genau, wie.
Die Geschichte beginnt 1605 in Paris, als den Mönchen ein alchemistisches Manuskript in die Hände fällt. Nach Jahrzehnten des Experimentierens entstand ein Elixier aus 130 Kräutern, Wurzeln und Gewürzen – zunächst als Medizin, später als Getränk. Seit 1935 wird Chartreuse in der Nähe von Grenoble produziert – heute im hochmodernen Werk Aiguenoire, streng getrennt vom Kloster. Nur zwei Mönche kennen die genaue Rezeptur. Kein Außenstehender darf je an der Mischung beteiligt sein.
Es gibt grüne, gelbe, VEP- und Elixir-Varianten. Allen gemein: tiefe Kräuterwürze, beeindruckende Länge und ein charakteristischer Bitterton. Chartreuse ist Teil der Barkultur, der Hochküche und spiritueller Weltgeschichte – von Hemingway bis Dali.
Sommelier-Legende Michel Tolmer schrieb: „Chartreuse ist kein Digestif. Es ist eine Erfahrung.“
„Wir machen keine Werbung. Wir machen einen Geist.“– Frère Jean-Marie (Le Monde, 2007)
Chartreuse ist das Gegenteil von modisch – und bleibt gerade deshalb ewig.
